Sheet Moulding Compound (SMC) ist ein duroplastisches Halbzeug, das aus vernetzungsfähigen Harzen, Textilglasfasern, mineralischen Füllstoffen sowie notwendigen Zuschlagstoffen besteht. Aus dieser verarbeitungsfähigen, fließfähigen und flächigen Formmasse lassen sich komplexe Formteile mit einer hohen Oberflächenqualität herstellen. Die Verarbeitung von SMC erfolgt in der Regel durch Heißpressen. Die typische Faserlänge liegt bei 25–50mm.

Je nach Typ kann sich die Rezeptur unterscheiden. Auf dem europäischen Markt unterscheidet man im Allgemeinen zwischen folgenden Typen:
- Low Shrink: SMC mit niedrigem Reaktionsschwund, einfärbbar. Es wird in der Bau- und Elektroindustrie verwendet.
- Low Profile: SMC mit hoher Oberflächengüte, nicht einfärbbar. Formteile müssen ggf. lackiert werden. Findet vor allem in der Automobilindustrie Anwendung.
- C-SMC: SMC, welches durch gezielte Faserorientierungen und besondere Herstellungsverfahren wie Profilziehen, Wickeln usw. sehr hohe Festigkeitswerte erreicht.
SMC kann aus folgenden Bestandteilen bestehen:
Bestandteil | Erklärung |
Polyester- oder Vinylesterharz | Dient als Matrix |
Thermoplastische Additive | Für die Schwundkompensation |
Mineralische Füllstoffe | Füllstoffe zur Kostenreduzierung, Schwindungsreaktion und Flammwidrigkeit |
Organische Peroxide | Zur Steuerung der Härtereaktion |
Inhibitoren | Optimierung der Lagerbarkeit |
Farbpasten | Für die Farbgestaltung |
Fasern | Glasfaser, Kohlenstofffasern, Naturfaser oder Polymerfaser |
Additive | Zur Steuerung der Produktionseigenschaften z.B. Leitfähigkeit |
Eigenschaften von Sheet Moulding Compound
Die Werkstoffeigenschaften sind abhängig von der jeweiligen SMC-Rezeptur. Im Allgemeinen werden SMC jedoch folgende Eigenschaften zugeschrieben:
- Hohe mechanische Festigkeit
- Hohe Steifigkeit
- Witterungsbeständigkeit und UV-Beständigkeit
- Elektrisch isolierend
- Thermisch isolierend
- Brandfest (selbstverlöschende Eigenschaften)
- Chemikalienbeständigkeit
- Hohe Oberflächengüte
Verarbeitung von Sheet Moulding Compound
Die Verarbeitung erfolgt im Heißpressverfahren. Die SMC-Platinen werden dazu in beheizte Stahlwerkzeuge eingelegt und unter Druck geformt. Dabei entstehen in kurzer Zykluszeit fertige Formteile mit hoher Reproduzierbarkeit. Für den Spritzguss eignen sich dagegen spezielle, kurzfaserige BMC-Formmassen (Bulk Molding Compound). Diese werden in beheizten Plastifiziereinheiten aufbereitet und in ein Werkzeug eingespritzt. Für diesen Prozess benötigen Spritzgussmaschinen spezielle Ausrüstungen, insbesondere spezielle Plastifiziereinheiten. Auch die Werkzeuge unterscheiden sich von denen für Thermoplaste.
Anwendung von Sheet Moulding Compound
SMC kommt in zahlreichen Branchen zum Einsatz – überall dort, wo mechanische Belastbarkeit, Maßhaltigkeit und Designfreiheit gefragt sind. Typische Anwendungen sind:
- Automobilindustrie: Karosserieteile, Batteriegehäuse, Unterbodenschutz, Abdeckungen
- Elektrotechnik: Gehäuse für Schaltanlagen, Isolatoren, Abdeckhauben
- Bauindustrie: Fassadenplatten, Abdeckungen, Installationskästen
- Sanitärtechnik: Duschwannen, Badewannen, Abdeckverkleidungen
Aufgrund der Kombination aus hoher Festigkeit und guter Oberflächengüte eignet sich SMC insbesondere für sichtbare Formteile mit funktionalem Anspruch.
Was ist SMC?
Sheet Moulding Compound (SMC) ist ein verarbeitungsfertiger, duroplastischer Faserverbundwerkstoff aus Harz, Glasfasern, Füllstoffen und Additiven. Er wird als plattenförmiges Halbzeug geliefert und ermöglicht die Herstellung komplexer Formteile.
Wie wird SMC verarbeitet?
SMC wird meist im Heißpressverfahren verarbeitet. Dabei werden zugeschnittene Platten in ein beheiztes Stahlwerkzeug eingelegt und unter Druck zu Formteilen verpresst.
Quellen:
1. Handbuch Faserverbundkunststoffe/Composites, AVK – Industrieverreinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. Hrsg.
2. Chemie.de: https://www.chemie.de/lexikon/Sheet_molding_compound.html